1996: Tonstudio mit Live-Konsole
Wie es angefangen hat? Ein Blick zurück hin zum ersten „richtigen“ Studio führt ins Jahr 1996. Damals konnte ich mit dem, was ich aus meinem Verleih an Technik hatte, in zwei Räume der „Rock-Kultur-Werkstatt“ an der Gerberstrasse in Viersen einziehen.
Zunächst noch mit meinem Livepult, einem Peavey Mark VIII 3600, einer 36-Kanal analog-Konsole, ohne Automation und natürlich eigentlich nicht für diesen Einsatzbereich gedacht. Immerhin, Direct-Outs in jedem Kanalzug ermöglichten ein einigermassen vernünftiges Arbeiten, auch wenn dann beim Mischen so manches Mal mehr als 4 Hände notwendig waren.

Die Schaltzentrale kommt
Im Verlauf des Jahres 1996 war es dann soweit: Das Livepult konnte gegen ein „echtes“ Studiopult ausgetauscht werden. Bei Schmitronic in Köln eigentlich nur deshalb im Verkauf gelandet, weil der Vorbesitzer sein Studio in der Schweiz auf digitale Technik umstellte und Herr Schmitz dessen analoge Studer – Bandmaschinen erstanden hatte.
Herr Schmitz meinte dann, die Konsole sei günstig zu haben (37.000 DM), und wäre zwar „kein Neve oder SSL, evver für Dich is die noch joot…“. Zumindest im Vergleich zur angedachten Soundcraft DC2020 fand ich das auch, zumal das Pult ursprünglich gut 200.000 DM gekostet hatte und schon eine andere Liga bespielte (mehr zur „Schaltzentrale“ hier).
Das Pult gelangte also nach Viersen, und dort mittels Kran in den Regieraum, der im Hochpaterre lag. Einen anderen Weg als durchs Fenster gab es schon wegen der Maße nicht…

Das Studio verändert sich
Zu dieser Zeit wirkte der Regieraum mit seinen weißen, weitgehend kahlen Wänden noch mehr wie der Klassenraum, der er zuvor einmal war. Hauptsache, man war erstmal drin… Im Laufe der Zeit veränderte sich das allerdings, was teils akustische, teils auch nur optische Gründe hatte.
Übrigens waren zu dieser Zeit die ADAT-Recorder noch „Blackface“-Type I Maschinen. Der Rechner war ein PC mit Audiomedia-III Soundkarte (immerhin mit 4 Kanälen (2 analog, 2 digital) und als Master nutzten wir Sony-DAT-Recorder aus dem Konsumerbereich. Und natürlich: Die Bildschirme waren noch analog… In dieser Zeit entstanden eine ganze Menge Aufnahmen, vom Demotape bis hin zu ausgewachsenen CD-Produktionen. Eine CD nahm das Borussia-MG-Fanprojekt (hier lang) im Notown-Studio auf. Einer der Musiker ist immerhin auf einem Bild zu erkennen.
Das Studio in Viersen war auf jeden Fall recht erfolgreich, wenn auch mit der Jahrtausendwende die Situation schwieriger wurde. Damals war ich froh, das nur „nebenbei“ zu machen.
In der folgenden Zeit wurde es dann etwas ruhiger im Notown-Studio. 2015 folgte dann der Umzug nach Xanten – ist aber eine andere Geschichte…